Balkis
Der Guardian
Ausgabe 35 vom 24.05.2002
 
Extrablatt
 
Schockschwerenot – Rettet das Recht!
 

 
Der Guardian: Extrablatt
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Schockschwerenot – Rettet das Recht!
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- Rats-Massaker in letzter Sekunde verhindert!

Männer, Bürger, Volk von Britain! Inzwischen dürfte es auch dem letzten Hinterwäldler bekannt sein, dass es in den jüngsten Tagen vermehrt zu Respektlosigkeit, ja sogar zu Übergriffen gegen ehrenwerte Hohe Ratsmitglieder gekommen ist.

Insbesondere sei hier das barbarische Benehmen eines verwilderten Stiefelknechts angeprangert, welcher mit viel Gezeter und Geschrei, Morddrohungen und Beleidigungen gegen Hohe Amtspersonen ausstößt.

Der Waldschrat aus einem Söldnerlager führt sich auf wie die Axt im Walde, frei nach dem Motto: Je lauter, desto Recht!

Mit tränenreichem Gegreine verkündet er vor und im Ratsgebäude er sei bestohlen worden. Dabei stampft er wie ein trotziger ungezogner Bengel mit den Beinen, schleppt eine halbe Armee mit an – und warum?

Weil im angeblich seine ach so lieben acht Kieselsteinchen geklaut wurden! Da fragen wir uns doch: Sind Eimerchen und Schaufelchen auch gleich mit verschwunden? Oder hat der Dieb gar sein Holzpferdchen entwendet?

Aufmerksame Bürger wissen längst wer hier gemeint ist. Die Rede ist von

Gromm, Kommandant der Söldnerfestung über dem Lindwurmgebirge

Gromm, jener Almöhi aus den Bergen, der sich einen Dreck darum schert, wenn ein Hohes Ratsmitglied im Ordnungsgelder aufzählt wie Urgroßmutter ihr Strumpfgeld.

Ja wo leben wir denn?

Einzelne Froschgesichter mischen sich unters Volk und rufen Hetzparolen gegen König und Rat, ja es wurde sogar ein Attentat aus der Zuschauertribüne auf den Ratsvorsitzenden unternommen. Zum entsetzen Aller, bohrte sich ein Armbrustbolzen dicht neben dem Opfer in den Ratssessel.

Ja wo leben wir denn?

Der König sieht sich bei der letzten Audienz gezwungen den Ausnahmezustand zu verkünden und muss auch noch um die Stellungnahme und Unterstützung der einzelnen Gilden betteln? Da tritt so ein dahergelaufener Söldner das Recht mit seinen ungewaschenen Stiefeln und einige der neutralen Gilden zögern oder erklären knapp: Da halten wir uns raus!?

Ja wo leben wir denn?

Bürger, wer nicht für das Recht ist, ist gegen das Recht! Es wird Zeit das die Drückeberger und Opportunisten Stellung beziehen müssen. Dies ist kein Krieg der durch Waffen entschieden wird.

Dies ist eine Frage von Moral, Ehre und Gewissen.

Es geht hier auch nicht in erster Linie darum ob der Schreihals Gromm Recht hat oder nicht: Es geht darum, dass Marktschreier Gromm einsehen muss, das er wie jeder andere Bürger im Reich sich an den Rechtsweg zu halten hat. Wo kommen wir den da hin, wenn jeder dahergelaufene Kadett mit einer handvoll Männer im Rücken glaubt das Recht nach seinen Vorstellungen beugen zu können? Wie sähe den da eine Verhandlung aus?

Ankläger: Hinter mir stehen 10 Richter
Angeklagter: Ätsch, hinter mir 50 Soldaten, drei Magier und ein Ork
Ankläger: Huch! In Ordnung, ihr habt gewonnen!

An dieser Stelle seien die Mitglieder des Hohen Rates ausdrücklich lobend erwähnt, welche trotz Androhung körperlicher und seelischer Gewalt und trotz mangelnder Unterstützung des feigen Pöbels, ja sogar einiger opportunistischer Adeliger, dem geifernden Randalierer die Stirn boten und das Banner von Recht und Gesetz hochhielten. Und dies ohne Rücksicht auf die eigene Person.

Mag sein, dass Gromm glaubt im Recht zu sein, mag sein, dass seine verblendeten Männer ihm treu ergeben sind. Doch all dies rechtfertigt nicht sein cholerisches Auftreten, seine Drohungen und Geiselnahmen. Gromm hat sich selbst inzwischen mehr Verbrechen schuldig gemacht als er Rat und Garde vorwirft.

Der Guardian schlägt deswegen eine für alle beteiligten einvernehmliche bestmöglichste Lösung des Konflikts vor:

1. Einweisung des Kommandanten Gromm nach Serpends Hold
2. Unterstellung seiner Truppen der Befehlsgewalt der Garde
3. Die angeblich so wertvollen Steinchen (so sie den wieder Auftauchen) als Leihgabe ins Museum zu Trinsic

Sollte Gromm nachweisen können (was sehr unwahrscheinlich ist), der rechtmäßige Besitzer der "Steine des Anstoßes" zu sein und sollte sich herausstellen, dass ein einzelnes Ratsmitglied tatsächlich dieselbigen unrechtmäßig an sich genommen hat, so wird es sich vor dem König verantworten müssen, jedoch keinesfalls vor diesem zwirligen Gimpel.

Doch Kommandante Gromm weiß sehr wohl, dass er im Unrecht ist und nur dies versucht er durch sein lautes Gekreische zu vertuschen.

Je lauter desto Unrecht! Herr Kommandeur!

Für den Rat
Für den König


gez. Dem Hause Horadrim ergebenste
Verlegerin des Guardian


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24.05.2002 - 18:11Kontakt: redaktion@der-guardian.de
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