Das dekadente 
                  Königsschiff
und die List des Tribuns
                  oder wie die Phalanx zu ihren Schiffen kommt
                  
Mächtig und Stolz kreuzte das königliche
Luxusschiff vor 
                  einer der schönsten
Küsten Britannias.
An Board die 
                  Königin und ihr dekadenter 
Hofstaat sowie der grausame 
                  Hohe Rat mit
seinen Mitgliedern.
                  
Das Schiff bis zur Kiellinie beladen mit
Luxusgütern, 
                  erlesenen Speisen und natürlich
der Lieblingsspeise der 
                  Königin: Eine maßlose
Anzahl an Sahnetorten. Das Schiff war 
                  so 
schwer beladen mit Sahnetorten, dass die 
Matrosen 
                  witzelten, das Schiff läge so tief 
im Wasser, dass der 
                  nächste Möwenschiss das 
Schiff versenken könne.
                  
Sie ahnten ja nicht wie nahe sie der Wahrheit 
damit 
                  kamen. Und so nahm das Schicksal seinen
Lauf...
                  
"Ahoi, Schiffbrüchige voraus!", schrie der Ausguck.
Und 
                  alsbald sammelte man sieben Schiffbrüchige
aus dem Wasser. 
                  Besorgt sah der Kapitän wie das
Wasser durch das 
                  zusätzliche Gewicht schon fast
über die Rehling schwappte.
                  
"Oh, wie niedlich!", 
                  rief die Königin aus und 
klatschte in die Hände, ""Echte Schiffbrüchige!
Nein, wie 
                  aufregend!" 
Der Hohe Rat jedoch, 
                  bekannt für seine grausamen
und herzlosen Urteile, sah die 
                  Sicherheit des
Schiffes durch das zusätzliche Gewicht der 
                  
Hilfesuchenden gefährdet und gebot dem Kapitän
im Namen 
                  der Königin die gerade Geretteten wieder
über Bord zu 
                  werfen.
                  
Was aber niemand wusste, die sieben 
                  Schiffbrüchigen
waren in Wirklichkeit ein Trupp 
                  Phalanxkrieger mit
dem Auftrag das Schiff zu 
                  versenken.
Der Anführer, ein alter listiger Tribun, merkte 
                  
schnell mit welchen bequemen und verwöhnten 
Pack er es 
                  hier zu tun hatte, so beschloss er
das Schiff nicht zu 
                  versenken, sondern durch eine
List in seine Gewalt zu 
                  bekommen.
                  
"Haltet ein! Oh habt Erbarmen ihr 
                  Königlichen!
Lasst uns unser leben, denn es gibt eine 
                  Möglichkeit
wie wir alle unversehrt bleiben.",
so sprach der Tribun und 
                  kniete sich flehentlich
vor die Königin.
"Au fein!", rief Ihre Hoheit 
                  aus, "das wird spannend,
last eueren 
                  Vorschlag hören, wenn er nichts taugt
können wir euch immer 
                  noch über Bord werfen..."
                  
"Euer Hoheit", 
                  stammelte der Tribun mit gespielter 
Erfurcht, "es sind augenscheinlich so viele 
                  
Sahnetorten an Bord, das wenn jeder schnell ein 
paar 
                  Stücke verdrückt, das Schiff zwangsläufig 
durch das 
                  fehlende Gewicht leichter wird und die 
Gefahr somit 
                  gebannt sein würde."
                  
Da bekamen alle Königlichen große Augen.
Was für ein 
                  weiser Mann, flüsterten sie begeistert
Der Vorschlag wurde 
                  einstimmig angenommen und unter 
dem Motto "Esst um Schiff und Volk zu retten" stürzte
man sich auf die Torten.
                  
In ihrer Gier bemerkten die Königlichen nicht das
die 
                  Phalanxkrieger nur genügsam an den Torten 
naschten. Sie 
                  betrachteten etwas abseits das 
dekadente Treiben und 
                  lächelten....
                  
Als alle Torten verspeist waren, tat der 
                  Tribun
plötzlich sehr erschrocken und flüsterte mit dem 
                  
Leibarzt der Königin.
Der Leibarzt hörte dem Tribun zu, 
                  bekam große Augen
und rannte plötzlich kreischend zu seiner 
                  Königin.
                  
"Majestät oh, Majestät! welch grausamer 
                  Irrtum,
welch Ironie des Schicksals Oh Oh Oh welch 
                  Unglück!",
rief er aus und schlug die 
                  Hände über den Kopf 
zusammen.
                  
Der Leibarzt erklärte die Sachlage und die Königin 
                  
sowie ihr ganzer Hofstaat wurden leichenblass.
Man 
                  beriet sich, zählte die Rettungsboote, den Abstand
zur 
                  Küste... allein die Lage schien verzweifelt.
Kurz vor 
                  Sonnenuntergang stand es für alle fest:
                  
Das Schiff würde untergehen! 
Dies war eine 
                  mathematische Gewissheit!
Welch ein Jammer erhob 
                  sich da. Das hatte
die Königin nun von ihrem Geiz, das sie 
                  nicht 
genügend Rettungsboote hat bezahlen wollen.
                  
Und wieder waren es die Schiffbrüchigen die Hilfe 
                  anboten:
Sollen alle Königstreuen ruhig in die 
                  Rettungsboote gehen
sie würden an Bord bleiben und sollte 
                  das Schiff am
nächsten morgen noch schwimmen und sich die 
                  Berechnungen
als falsch erweisen könnten alle wieder an 
                  Bord. Würde das
Schiff jedoch sinken, wäre es ihm und 
                  seinen Männern eine
Ehre ihr Leben für die Königin zu 
                  geben...
                  
"Die Armen, sagte 
                  die Königin am nächsten morgen, als kein
Schiff mehr zu 
                  sehen war, "sie sind wohl alle jämmerlich 
                  ertrunken.
Man verleihe ihnen postum einen Orden! Und nun, 
                  ihr Ritter,
rudert zur Küste!" - Schon 
                  hatte sie die vermeintlich Ertrunkenen 
vergessen.
                  
Nur der Kapitän strich sich über den Bart und
blickte 
                  starr in die Richtung wo einst sein Schiff schwamm.
Und 
                  immer wenn ein Windhauch ihn streifte, glaubte er 
das 
                  Lachen des alten weisen Mannes, des Tribuns zu hören...
                  
Er kniff die Augen zusammen und dachte noch mal über
die 
                  hektische Worte des Leibarztes nach:
"Bei den Göttern", sagte 
                  dieser, "wie konnten wir vergessen
das 
                  Sahnetorten dick machen!? Jeder von uns hat mindestens
eine 
                  Torte gegessen, d.h. bis morgen früh werden wir
dicke runde 
                  Bäuche haben und etliche Pfunde mehr wiegen.
Das Schiff 
                  wird also nicht leichter werden, sondern
schwerer, so 
                  schwer das es mit 100% Sicherheit sinken wird!"
                  
Immer wieder ging der Kapitän noch mal alle Fakten 
                  durch
irgendetwas störte ihn aber es wollte und wollte ihm 
                  nicht
einfallen. Sahnetorten machen dick, das stand außer 
                  Zweifel.
Wenn ich nun 10 Pfund Sahnetorte esse, so setzt 
                  das mehr an
als wenn ich 10 Pfund Salat esse. Ergo nehme 
                  ich mehr
an Gewicht zu wenn ich die Torten esse. Nicht 
                  sofort natürlich,
aber mit der Zeit eben. Erleichtert 
                  atmete er auf, ja es stimmte, 
das Schiff musste sinken. 
                  Die sieben tapferen Männer hatten 
ihnen das Leben 
gerettet.
                  
Doch war das wirklich so? Oder hatte der wackere Tribun 
                  
allen einen sahnigen Bären aufgebunden?
oder ist alles 
                  nur Seemannsgarn? 
Urteilt nicht leichtfertig über die 
                  Königstreuen, 
liebe Leser.
Die Fakten sind hinreichend 
                  bekannt und sollten 
erst mal verdaut werden...