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		Die schwarze Gazette Ausgabe 110 vom 07.08.2007  | 
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| Extrablatt | ||
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          Die Attentäter | ![]()  | 
        
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             Dämonen hätten nicht schneller reiten können. Ihr Pferd hatte Schaum vor dem Maul als sie endlich den kleinen verborgenen Turm erreichte. Sie stieß das Tor mit solcher Gewalt auf, dass es gefährlich im Gebälk krachte. Ihre festen Schritte wirbelten zentimeterdicken Staub auf. Ihr Weg führte zu dem großen Spiegel an der Wand. Hastig entfernte sie die dicken Spinnweben, drückte eine geheime Stelle und blickte voller Ungeduld auf die langsam erscheinende Frau. Die Frau im Spiegel hörte sich interessiert die hastige und unglaubliche Schilderung des Mädchens an. Am Ende sprach sie lächelnd und mit ruhiger Stimme zu der immer noch heftig atmenden Waldläuferin: "Du hast recht getan mein Kind, geh jetzt, begib dich zur großen Presse. Höre meine Worte. Gib gut acht, denn die alten Holzbuchstaben wurden lange, sehr lange nicht mehr benutzt..." Dann brach eine lange arbeitsame Nacht an. Im Dunkel des Waldes lauschte ein alter ergrauter Rabe dem Gemurmel welches durch die nächtliche Stille drang. Der alte Turm lag schimmernd im Mondlicht, Lampenschein drang aus seinem Innern und eine Stimme schien zu diktieren... "Nackte Tatsachen..., nein das ist nicht gut, ...Des Prinzen kokette Konkubinen...nein, streich dass, es muss kurz und gefährlich klingen, wie... Die schwarze Gazette: Extrablatt Die Attentäter ------------------------------------- Wehrte Leserinnen und Leser, schon mal einem nackten Mann in die Taschen gegriffen? Nicht? Nun die letzte Audienz derer von Horadrim gab reichlich Gelegenheit dazu. Nebenbei hätte man da noch ganz andere Dinge greifen können. Sozusagen handfeste Beweise männlicher Steifheit (in Sachen Benimm und Kleiderordnung, selbstredend) Man könnte auch meinen das tröge Volk, der Politik und der ewigen Kriegsgeplänkel müde interessiere sich kaum mehr für öffentliche Folter, wilde Fressgelage, oder sonstiges adeliges Brimborium. Seien wir ehrlich, wer geht denn da noch hin? Heutzutage muss man dem gemeinen Pöbel schon etwas mehr bieten. Wie wäre es da mit einem wahren Blutrausch? Schonungsloser Präsentation nackter Tatsachen? Aufrechten trutzigen Herzen? Und natürlich 100.000 Goldstücke Belohnung? So etwas gibt es nicht? Sie irren, das gibt es sehr wohl! Besuche Sie nur einmal eine königliche Audienz. Lesen Sie hier die neuste Politposse aus dem Reich Horadrims. In den Hauptrollen: Leander Handsome Elenath.....der Attentäter Sharag Umrah........................Speerträger o.ä. Manfred von Seym..................Wache aller Wachen "Eine Falle!", dröhnte es durch den Saal. Die Stimme Manfred von Seym überschlug sich. Wild und entschlossen stürmte der Gardist den beiden Männern entgegen. Diese hatten soeben in körperlich betont friedlicher Absicht die königlichen Audienz betreten. "Erlaubt mal", erwiderte Leander Handsome Elenath,"wir kommen in friedlicher Absicht. Seht doch her, wir sind vollkommen nackt und unbewaffnet!" "Bist Du nicht!", zischte Manfred von Seym, "mich täucht du nicht elender Elf, ich sehe deutlich die Speerspitze zwischen deinen Beinen!" Mit hochroten Kopf drehte sich Leander um: "Sharag, du sollst doch nicht immer so dicht hinter mir laufen!" Sharag Umrah, der ebenso splitternackte Begleiter Leanders, trat sichtlich irritiert selig seufzend hinter dessen Rücken hervor. "Seht ihr", wiederholte Handsome, "ich bin unbewaffnet!" "Hmmm", brummte Manfred und blickte dabei argwöhnisch auf Sharag Umrahs Leistengegend. Doch es schien keine Gefahr mehr davon auszugehen. Mit einem Ruck hielt er seine Hellebarde Lander Handsome unter die Nase: "Deine Hände! Deine Hände sind tödliche Waffen, heißt es". Manfred von Seym blickte Leander Handsome dabei streng in die Augen. "Seine Hände sind tödliche Waffen!" intonierten die Gäste der Audienz. Leander rollte mit den Augen: "Gut, wenn es denn sein muss, hackt sie mir ab!" "Ja, hackt sie im...", intonierten die Gäste. Doch noch bevor der Satz zu Ende gesprochen war, fielen zwei abgetrennte Arme zu Boden. Manfred grinste wie ein kleines Kind in das entsetzt verdutzte Gesicht Leanders und meinte schnippisch: "Hast wohl geglaubt ich trau mich nicht, was?" Mit weiten Augen und zitternder Stimme entgegnete Handsome: "Jetzt bin ich wohl keine Gefahr mehr, darf ich jetzt sprechen?" "Naaaaaiin", äffte Manfred von Seym, "nein zu gääfäääährlich!" "Warum? Warum denn?" schluchzte Leander und hielt seine beiden blutigen Stümpfe hoch, ich kann doch niemanden etwas tun! Manferd hob wissend eine Augenbraue: "Deine Zunge, deine Zunge ist eine tödliche Waffe!" "Seis drum", weinte Leander, "dann schneit sie heraus!" "Auja auja!", johlte die Menge. Ein grausamer Schnitt und es ward vollbracht. "Whahll dlahs luh ahlles?" lallte der blutig verschmierte Leander. "Nein", grölte das Publikum, "er hat ein böses Herz, schneit es heraus. Und seine Augen, seht nur wie stechend sie sind, schneit sie heraus, schneit sie heraus!" Und Manfred tat wie ihm geheißen. Als sich noch ein kleiner Finger an der abgeschlagenen Hand Leanders rührte stampfte der inzwischen tollwütige Gardist seine Hellebarde darauf und zermahlte den letzten Rest von Leanders Hand zu Staub. Und weil er gerade dabei war, trennte er, sozusagen als Zugabe, mit einem gezielten Hieb noch den Kopf vom Rumpf, welcher einer Kanonenkugel gleich donnernd zu Boden schlug. Jetzt schien der Terrorist und Attentäter endlich geschlagen und mundtot. Weit gefehlt! Tränen überströmt nahm Sharag den abgeschlagenen Kopf seines Freundes, griff durch den Hals in den Schädel und bewegte so den Kiefer des Malträtierten in Richtung des Prinzen: "Nun Prinz, wollt ihr mich jetzt anhören?", klapperte der Schädel mit der tiefen aus der Bauchgegend kommenden Stimme Sharags, "Meine Mission ist friedlich und..." "Neiiiiiiiin", schrie Manfred von Seym, "bist du noch nicht tot du Monster, du Untier? Nimm dass!" Aus irren Augen und mit der Drehung eines wahnsinnigen hieb er mit der Hellebarde den Arm Sharags ab. So kullerte Leanders Kopf nun zum zweiten mal zu Boden (und wer kann so etwas schon von seinem Kopf behaupten?) "Lass uns gehen Sharag, mein Freund", sprach der Schädel am Boden, "ich denke wir sind hier unerwünscht". Sinnend hielt Sharag inne, betrachtete seinen blutigen Armstumpf und meinte dann: "Ja, ja ich denke das könnte man als unerwünscht auslegen, wenn auch nur knapp. Du hast Recht, Lass uns gehe Busenkumpel". "Würdest du mich mitnehmen alter Freund?" "Na klar", sprachs und klemmte den Kopf Leanders unter seinen verbliebenen Arm. Sharag grüsste höfflich die Majestäten zum Abschied mit erhobener Hand (wobei ein gewisser Schädel zum dritten mal zu Boden donnerte). Sharag und Leander hatten ihr Schicksal angenommen. Während drinnen Einhundertausend Goldstücke auf ihre Ergreifung ausgelobt wurden, gingen sie draußen friedlich wie sie gekommen waren nackend in den Sonnenuntergang. Einarmig und Kopf unter selben. Ein, fröhlich eine altbekannte Meldodie, pfeifender Schädel - begleitet von der tiefen Stimme Sharags: "Schau immer - auf die helle Seite - des Lebens" üh-uh ... üi-uh ... üh-uh üh-uh üh-uh! gez. Die Untergrundbewegung "Freiheit für Britain" Impressum: redaktion@die-schwarze-gazette.de redaktion@die-schwarze-gazette.de  | 
        
| 07.08.2007 - 00:05 | Kontakt: redaktion@die-schwarze-gazette.de | 
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