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		Die schwarze Gazette | ![]()  | 
	
| Extrablatt | ||
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          Theater: Opium für das Volk! | ![]()  | 
        
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             Die schwarze Gazette: Extrablatt Theater: Opium für das Volk! ------------------------------------- Die Gazette, als Hüter von Moral und Tugend, fühlt sich verpflichtet das Volk Britanniens auf eine schleichende Gefahr hinzuweisen. Moral und Tugend sind in Gefahr und wir alle sind aufgerufen der Versuchung zu widerstehen! Ein neumodischer überflüssiger Firlefanz hat in Trinsic seinen Einzug gehalten. Das ganze nennt sich Theater. Das Geschehen spielt sich auf ein paar Holzbrettern ab, die großspurig "Bühne" genannt werden und auf welcher wirkliche Personen ein vorher niedergeschriebenes Stück nachspielen, ohne jedoch auch nur einen Augenblick lang selbst in Gefahr zu schweben. Das Stück an sich ist schnell erzählt: Junges unerfahrenes Ding, will ihr Leben für einen dahergelaufenen alterskranken Ritter geben. Das schmachtvoll schmalzig aufbereitete Stück spart nicht mit Druck auf die Tränendrüsen der Zuschauer. Im letzten Augenblick bekommt der alte Sack jedoch Skrupel und verhindert die Opferung des Bauernmädels durch den blutrünstigen Doktore. Schnell wird der Ritter dann noch auf wundersame Weise von seiner Krankheit geheilt und alles findet sein ebenso glückliches wie seichtes Ende. Hier ist deutlich der betrug am Publikum zu sehen, zögert Chesterus doch mit dem Dolche absichtlich so lange bis der magere Ritter Tyran endlich eingreift. Ja, hätte man einen Morgan Kane auf die Bühne gestellt, ZACK! und die Sache wär erledigt. Und dann noch das 14 jährige Bauernmädel. Da stehn einem doch die Haare zu Berge wenn so ein Kindchen von einer alten Schabracke dargestellt werden soll. Ein jeder Dummbart hat doch sofort erkannt, dass sie absichtlich ihre Stimme hebte und durch die Nase quetschte um jünger zu klingen. Am schlimmsten jedoch war die Szene in welcher der verwirrte Ritter ein Pferd streichelte DAS GAR NICHT DA WAR!!! Ja hier wird doch der Zuschauer für dumm verkauft!!! Dem Publikum ist nur davon abzuraten dererlei Gaukelei zu besuchen. Dem Zuschauer wird eine Scheinwelt vorgegaukelt und seine Sinne betrogen. Nun gut, die Vorstellung war kostenlos, aber das kennen wir ja: Erst das Volk auf den Geschmack bringen und später kräftig absahnen. Jedoch ist eine echte Hinrichtung mit Blut und Henker und trauernden Verwandten immer einer solchen scheinheiligen Scheinwelt vorzuziehen. Nichts geht über eine echte unverfälschte Erfahrung am Pranger aus erster Hand. Eine "Leetha, Schlangenzunge" kann man nicht so einfach durch ein stotterndes Bauernmädel darstellen lassen. Oder gar die Person des Tyrannen - wer wäre denn auch so Leichtsinnig einen Mercutio Wildheart auf morschen Planken nachzuäffen? Man stelle sich einmal vor, dass sogar Hinrichtungen und Gerichtsurteile einmal nachgespielt werden. Ohne Gefahr für Leib und Leben der Darsteller!? Welche gruselige Flucht vor der Realität. Haben die Überfälle auf Adlige derart abgenommen, dass sie sich nun ihre Erregung vor ein paar Holzbrettern holen müssen? Was ist mit edlen Duellen? Werden die zukünftig auch nur noch gespielt? Ein Skandal, dass selbst hochrangige Adelige sich nicht zu Schade waren, dem lästerlichen Müssiggang beizuwohnen. Die Gazette mahnt zur Vorsicht vor diesem neumodischem Schnickschnack. Wo wird das alles Enden? Werden eines Tages die eingelullten Bürger auf rechteckige Minitheatren starren, in denen solch seichte Unterhaltung auf magische Weise dargeboten wird? Womöglich wird man nicht mal davor zurückschrecken das beliebte Spiel "Kick den Kopf!" auf der Bühne nachzuspielen und die dümmlich grölenden Publikumsparteien werden ihre Köpfe in Weinfässer stecken und die bunten Fähnchen ihrer Mannschaft schwenken!? Wo bleibt den da der Reiz des unmittelbar blutigen Geschehens? Bald werden faule Eltern auf den Trichter kommen und ihre schreienden Bälger vor die Theaterbühne setzen, damit diese dort irgendwelche Hanskasperdiaden anglotzen und endlich Ruhe geben!? Höret Bürger, es wird nicht mehr lange dauern, bis sabbernde Mannsbilder auf moralisch unhaltbar gekleidete Bühnenweibsbilder glotzen und an "speziellen" Plätzen - ja wir scheuen uns nicht es auszusprechen - wird man öffentlich Paarungsrituale abhalten und zur Schau stellen!!! Welch grauenvolle Vorstellung, jetzt und für alle Zukunft.... Wehret den Anfängen! Brennt die Bühne nieder! Schluss mit der Scheinwelt! Zurück zu den alten Tugenden! gez. Die Untergrundbewegung "Freiheit für Britain"  | 
        
| 24.06.2002 - 17:39 | Impressum: redaktion@die-schwarze-gazette.de |